Steirische Hymne
Landeshauptmann Mario Kunasek hat dieser Tage mit seinen Äußerungen betreffend die steirische Hymne gleich mehrere Fettnäpfchen betreten. Einerseits fehlt ihm für die Erhebung der Hymne in den Verfassungsrang die Zweidrittelmehrheit im Landtag, andererseits ist die Frage der Staatsgrenze im Bereich Bad Radkersburg - Spielfeld - Eibiswald im Artikel 5 des Österr. Staatsvertrages seit 1955 längst geregelt. Demnach fließt die Drau durch Slowenien und nicht durch die Steiermark.
Auch Artikel 7 des Österreichischen Staatsvertrages ist für die Grüne Mark von Interesse, denn "österr. Staatsbürger der slowenischen Minderheit in Kärnten und Steiermark genießen dieselben Rechte wie alle anderen österr. Staatsangehörigen". Da gibt es noch ein breites Betätigungsfeld.
Alle Vertretungsorganisationen der Kärntner Slowenen sind außerdem der Auffassung, dass man den Deutschsprachigen in Slowenien, maximal entgegenkommen soll. Man kann aber die Landeshymne, die Deutschsprachigen in Slowenien sowie das Kernkraftwerk Krško nicht in einen Topf werfen, wie Kunasek es tut. Übrigens hat Österreich beim Beitritt in die EU darauf bestanden, dass es selbst bestimmen darf, welche Energieträger es bei der Produktion von Strom wählen wird. Dies sollte auch für Slowenien gelten.
Bezüglich Krško und deutschsprachige Volksgruppe wäre wohl ein Besuch in Slowenien empfehlenswert, bezüglich Hymne aber ein Gespräch "mit slowenischen Kollegen", wie dies Europaabgeordneter Lopatka angeregt hat.
Empfehlenswert wäre auch ein Durchlüften einiger Landeshymnen, da bei mehreren Texten Autoren mit nationalsozialistischer Gesinnung beteiligt waren.