Die Gründung
Der Gründungsobmann Dr. Joško Tischler war im Jahre 1945 Mitglied der Provisorischen Kärntner Landesregierung. Er hat die Verordnung, den obligatorischen zweisprachigen Unterricht in Südkärnten betreffend, durchgesetzt. Ziel war es, dass nach den leidvollen Erfahrungen der Nazi-Herrschaft beide Volksteile beide Landessprachen beherrschen und sich so näher kennen und achten lernen. Leider musste Tischler nach den Landtagswahlen im November 1945 die Landesregierung verlassen, da der slowenischen Liste das Antreten zur Wahl nicht ermöglicht worden war (Folge der damaligen politischen Umstände). Die Schulverordnung wurde im Jahr 1958 nach illegalen Schulstreiks von Landeshauptmann Ferdinand Wedenig widerrechtlich außer Kraft gesetzt.
Dr. Tischler war auch Gründungsdirektor des BG/BRG für Slowenen in Klagenfurt/Zvezna gimnazija in Zvezna realna gimnazija za Slovence v Celovcu. Wegen seiner außerordentlichen Verdienste wird er als “Vater des Slowenischen Gymnasiums/Oče Slovenske gimnazije” bezeichnet. Er starb 77-jährig am 23. Jänner 1979. Nach ihm wurde der “Joško-Tischler-Preis/Tischlerjeva nagrada” benannt, der alljährlich an seinem Todestag an verdiente Sloweninnen und Slowenen verliehen wird.
Neben dem Rat der Kärntner Slowenen ist auch der Zentralverband slowenischer Organisationen als zentrale politische Vertretungsorganisation der Kärntner Slowenen anerkannt. Im Jahr 2003 gesellte sich, nach der Abspaltung vom Rat der Kärntner Slowenen, die Gemeinschaft der Kärntner Sloweninnen und Slowenen als dritte Vertretungsorganisation dazu.
Seit 1995 werden im Rat der Obmann und der Volksgruppentag/Zbor narodnih predstavnikov vom Volk direkt in geheimer Wahl gewählt. Der Volksgruppentag ist das höchste Beschluss- und Entscheidungsgremium (48 Mitglieder, die auf Wahlsprengel- und allgemeinen Kandidatenlisten gewählt werden). Mitglieder des Vorstandes haben im Volksgruppentag kein Stimmrecht. Ihre Mitgliedschaft ruht.